Eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU steht an und auch in der österreichischen Agrarpolitik müssen die Weichen völlig neu gestellt werden. Deshalb rufen wir den agrarpolitischen Frühling aus“, erklärten die Mitglieder der Plattform „Wir haben es satt!“.
Auf der gemeinsamen Pressekonferenz skizzierten die Organisationen die Herausforderungen, vor denen eine zukunftsfähige Landwirtschaft steht. Sie forderten Minister Berlakovich auf, endlich über den Reformprozess zu informieren und – wie es die EU vorschreibt – die Stakeholder in den Prozess einzubeziehen:
Thomas Waitz (Grüne Bäuerinnen und Bauern): „Österreich darf nicht zum Bremser der europäischen Agrarreform werden. Das Duo Fekter/Faymann gefährdet mit seinen Bestrebungen zur Kürzung des EU-Budgets die Finanzierung des Umwelt-und Bergbauernprogramms. Und Landwirtschaftsminister Berlakovich blockiert mit seinem Widerstand gegen das Greening die Ökologisierung der Landwirtschaft in ganz Europa.“
Alexandra Strickner (Attac Österreich): „Wir haben es satt, dass die Interessen der exportorientierten Lebensmittelindustrie in Europa die europäische Agrar- und Lebensmittelpolitik bestimmt. Diese will immer billigere Rohstoffe um weiterhin außerhalb der EU exportieren zu können. Wir wollen eine Agrar- und Lebensmittelpolitik, die ökologisch produziertes Essen für alle Menschen in Europa sicherstellt und auch Spekulation mit Lebensmitteln verbietet. Dafür braucht es entsprechende Spielregeln, die die Macht der Supermärkte und Lebensmittelkonzerne verringern.“
Heidemarie Porstner (GLOBAL 2000): „Klasse statt Masse, das ist der einzige Weg, wie wir aus den verschiedenen Dilemmata der aktuellen Agrarpolitik herauskommen. Wir fordern Minister Berlakovich auf: Fördern Sie eine Landwirtschaft, die für Tiere, Menschen und Böden nachhaltig ist und unsere Gesundheit und die Umwelt nicht schädigt.“
Gertrude Klaffenböck (FIAN): „Wir haben es satt, dass weder in der österreichischen Politik noch in der EU Agrar-, Klima- und Handelspolitik Menschenrechte, wie das Recht sich zu ernähren, ernst genommen werden. Eine Klimapolitik, die auf Beimischungsziele von Agrotreibstoffen setzt und dazu führt, dass Landraub, Vertreibungen und Hunger in vielen Ländern des Südens vorangetrieben werden, ist inakzeptabel. Solche Beispiele gibt es jedoch viele. Es ist also höchste Zeit, dass